Geöffneter

Bericht

Baumpflanzung 2015

Roswitha Wünsche-Heiden am 09.11.2015

ERBES-BÜDESHEIM/ALZEY – Als nach der Wiedervereinigung die ersten hochstöckigen Touristenbusse gen Osten fuhren, hatten diese in vielen Straßen Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs Probleme. Denn dort gibt es allein 17 000 Streckenkilometer schöner alter Alleen, die nicht für diese großen Fahrzeuge gedacht waren. Ratlos, was denn da zu tun sei, wandte man sich an den Automobilclub ADAC.

Allen Skeptikern haben wir mit unserer Idee einer Deutschen Alleenstraße gezeigt, dass das Problem bei uns ‚Bleifußfetischisten‘ in guten Händen war“, sagte Bodo Grafenhorst auf dem Mitfahrerparkplatz zwischen Alzey und Erbes-Büdesheim, als dort zum „Tag der Allee“ der erste von 135 Alleebäumen an der Landesstraße 409 gepflanzt wurde. 1992, im Gründungsjahr der Arbeitsgemeinschaft „Deutsche Alleenstraße“ noch als Vizepräsident für Tourismus tätig, gewann er mit seinen Mitinitiatoren einige namhafte Umweltverbände für die Idee, „das Kulturgut Allee“ in den neuen Bundesländern zu erhalten und in den alten Bundesländern auf eine Gesamtlänge von 2900 Kilometern zu ergänzen. Diese Ferienstraße wird laufend mit neuen Pflanzungen ergänzt und verbindet Rügen mit der Insel Reichenau im Bodensee.

Zu der symbolischen Pflanzung in der Nähe der A 63 hatten jetzt der ADAC Mittelrhein, die ARGE Deutsche Alleenstraße und der Landesbetrieb Mobilität eingeladen. Im Oktober vergangenen Jahres waren hier schon einmal 50 Bäume gepflanzt worden.

Die Begrüßung der Anwesenden übernahm Jürgen Joras, der Vorstand Touristik des ADAC. Er sei stolz auf die Rolle seines Verbandes beim Erhalt und Ausbau der Deutschen Alleenstraße. Sowohl er als auch Ministerialdirektor Thomas Linnertz vom Innenministerium in Mainz widersprachen denjenigen, die in Alleebäumen eine Gefahr für die Verkehrsteilnehmer sehen. Selbst wenn Baumunfälle sehr oft tödlich ausgingen, lägen ihnen immer Fahrfehler oder eine regelwidrige Nutzung der Straßen zugrunde. Eigentlich sollte die Ferienstraße der Alleen zu „gemächlichem Fahren“ einladen.

Region wird attraktiver

„Eine Allee ist für mich die schönste Art der Straße“, stellte Alzeys Bürgermeister Christoph Burkhard fest. Sie sorgten in der „aufgeräumten“ von der Landwirtschaft geprägten Landschaft der Region als Straßenbegleitgrün für Artenvielfalt und wünschenswerte Biodiversität. „Nur gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern und Förderern im öffentlichen Bereich können wir weiterhin so erfolgreich agieren“, betonte der Vorsitzende der ARGE Deutsche Alleenstraße und benannte neben den Kommunen den Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und den BUND. Sie alle trügen mit der Pflege der Alleen zur Attraktivität der Region und zur emotionalen Wirkung dieser „heimatlichen Elemente“ bei.

 

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